Gartenübergabe mit Doppelsieg-Strategie

Gerade für junge Familien bietet ein Garten bekanntlich viele Vorteile. Daher ist die entsprechende Nachfrage unverändert groß.

Später gehen die Kinder eigene Wege und die Eltern bewirtschaften den Garten dann in der Regel weiter. So kommen oft Jahrzehnte leingärtnerischer Nutzung zusammen. Irgendwann ist einem das „eigene“ kleine Stück Land dann so ans Herz gewachsen, dass es  schwerfällt es abzugeben, auch wenn die notwendigen Arbeiten nur noch mit Mühe erledigt werden können. Dass die Trennung vom Garten auch zu einem guten Loslösungsprozess werden kann, wenn man den „Staffelstab“ nach und nach abgibt, kann für alle Beteiligten Vorteile bringen.

Ein solcher Wechsel vollzieht sich gerade im KGV ‚Große-Dahlkamp‘. Siegfried hat seinen Garten dort mehr als 50 Jahre bewirtschaftet und ihn Ende letzten Jahres nun an Dorit und Volker übergeben. Zuvor haben beide Parteien ein Jahr lang die Verantwortung für die Parzelle gemeinsam übernommen und diese bewirtschaftet.

Dorit und Volker geben Siegfried weiterhin die Möglichkeit mitzuarbeiten und können somit von seinem jahrzehntelangen Erfahrungswissen und seinen Kenntnissen profitieren. Besonders freuen sich die Neupächter über seine Bienenvölker, die er weiterhin betreut und die als Bestäuber natürlich willkommen sind. Siegfried ist zufrieden, dass er nach wie vor eine Anlaufstelle in der Gartenkolonie hat, so manchen Tip weitergeben kann und auch ab und an nochmal tätig werden kann.

Auch der Vorsitzende des Vereins, Lothar Hitziger, sieht diese Art des Pächterwechsels positiv und hofft auf Nachahmereffekte. „Mit Toleranz und Offenheit von beiden Seiten kann ein solcher Übergang sehr gut gelingen. Ich hoffe, dass das Beispiel Schule macht.“